St. Verena | Mahlspüren im Tal

Die der hl. Verena (1544) geweihte Pfarrkirche bestand 1169. Damals und 1227 war Mahlspüren auch Sitz des Dekans, wohl des späteren Dekanats Deutwang/Stockach. Zu ihrem Sprengel gehörte im 19. Jh. u.a. Seelfingen. Der Kirchensatz befand sich im 15. Jh. im Besitz der Herren von Hasenstein, von denen er auf die Familie von Mehlishofen vererbt wurde, die noch 1630 als Inhaberin erscheint. Das Präsentationsrecht war 1630 bereits im Besitz des Überlinger Spitals, das im 18. Jh. auch das Nominationsrecht ausübte. Der Pfarrsatz war zuletzt bis 1918 Recht des badischen Großherzogs. Eine wohl um 1665/69 eingeführte Rosenkranzbruderschaft bestand noch zu Beginn des 20. Jh.

Die noch aus spätgotischer Zeit stammende Pfarrkirche erfuhr 1729 einen offenbar mit einer Vergrößerung verbundenen Umbau im barocken Stil. Das 19. Jh. hindurch wurden immer wieder Reparaturen vorgenommen, 1842 die Sakristei angebaut, 1860 eine steinerne Treppe hergestellt. Die Kirche ist eine flachgedeckte, geostete Saalkirche mit eingezogenem dreiseitigem Chor. Der Nordturm wurde nachträglich angebaut. In der Kirche herrscht völlig der barocke Eindruck vor. Der Innenraum, in den die Empore weit hineinreicht, überspannt eine bemalte Kassettendecke. Die Innenausstattung stammt meist aus der Zeit um 1730. Bemerkenswert ist der Hochaltar. Zwischen Säulen steht Maria mit Kind, umgeben von Rosenkranz-Medaillons. Das Werk stammt von 1669 und könnte von Chr. D. Schenck in Konstanz geschaffen worden sein.